Hintergrund


Kurz und knapp

In meinem Blog werde ich mit einem kritischen Ansatz regelmäßig über den Fall Jens Söring berichten. Neben Informationen will ich gezielte Denkanstöße liefern.

Und liebe Leser: Zu Weiterempfehlungen ein großes „Danke“!

Viel Spaß beim Lesen!

Faktenlage

Bevor wir uns dem Mordfall Haysom weiter annähern, möchte ich deutlich machen, dass es sich bei dem Fall um einen Indizienfall handelt. Es gibt keine Videoaufzeichnung der Morde, keine Tatzeugen und keine eindeutigen DNA Spuren. Zudem hat Jens Söring vor Gericht abgestritten, die Tat begangen zu haben. Durch die Gesamtwürdigung der Beweisanzeichen und die vorgetragene Indizienkette, kamen das Gericht bzw. die Geschworenen trotzdem zu der Überzeugung, dass Jens Söring diese schreckliche Tat begangen hat.

Fast alle deutschsprachigen Berichte und Dokumentationen haben eins gemeinsam: Sie erscheinen stets undifferenziert. Im Wesentlichen machen sich die Journalisten die Aussagen von Jens Söring zu Eigen. Nach dieser Weltanschauung ist Jens Söring unschuldig und lediglich ein Opfer der Psychopathin Elizabeth Haysom. Oftmals ist es so, dass Elizabeth Haysom nicht einmal zu Wort kommt. Das macht schon deshalb stutzig, weil ja beide, Elizabeth Haysom und Jens Söring, als potentielle Täter in Frage kommen. Zudem scheint als Quelle primär auf die Internetseite von Jens Söring (www.jenssoering.de) zurückgegriffen zu werden, die selbstverständlich nur die Eigendarstellung von Jens Söring beinhaltet. Hinterfragt werden die Aussagen von Jens Söring fast nie, obwohl in diesen Fall vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Insbesondere haben mich einige Artikel aus der Süddeutschen Zeitung von Karin Steinberger irritiert. Frau Steinberger hat meiner Meinung nach mehrfach eine kritische Distanz zu Jens Söring vermissen lassen. Das ist bedauerlich, denn Journalisten renommierter Zeitungen haben einen Glaubwürdigkeitsbonus und oftmals werden ihre Informationen durch die Berichterstattung zu Tatsachen.
In US- amerikanischen Medien wird weitaus differenzierter über den Fall berichtet. Nathan Heller veröffentlichte beispielsweise einen neutralen Bericht („Blood Ties“) im renommierten Magazin The New Yorker. Im Gegensatz zu seinen deutschen Kollegen, lässt er Jens Söring und Elizabeth Haysom ihre Sicht der Dinge kundtun.

Zeitlicher Ablauf der Geschehnisse

Nach der Mordnacht versuchen Elizabeth Haysom und Jens Söring ein normales Leben vorzutäuschen und verbleiben zunächst in Virginia. Erst als die Polizei den beiden auf die Spur kommt, fliehen sie ins Ausland. Zunächst Jens Söring alleine, danach auch Elizabeth Haysom. Sie begeben sich auf eine kleine Weltreise die sie unter anderem nach Thailand, Russland und England führt. Um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, begehen sie mehrfach Straftaten (u.a. Scheckbetrug). Schließlich führt diese Lebensweise dann auch zu ihrer Verhaftung in England.

Allerdings werden sie zunächst nur wegen Scheckbetruges verhaftet, die Verbindung zu den Haysom Morden kommt erst zustande, als die Ermittler die Briefe finden, die sich Elizabeth Haysom und Jens Söring im Winter 1984/ 1985 schrieben. Nach langen juristischen Tauziehen wird Jens Söring schließlich in die USA ausgeliefert. Elizabeth Haysom reist freiwillig in die USA aus, um sich der Gerichtsbarkeit zu stellen.