Mittwoch, 26. Oktober 2016

Der Fall Jens Söring: Täterschaft (Teil 5: Die Flucht)

Im Oktober 1985 fliehen Jens Söring und Elizabeth Haysom ins Ausland. Ihre kleine Weltreise führt die beiden unter anderem nach Thailand, Russland und England.

Verwunderlich ist der Zeitpunkt der Flucht. Die örtliche Polizei hatte Jens Söring und Elizabeth Haysom zunächst nicht unter Verdacht die Haysom Morde begangen zu haben. Erst Monate später nahmen die Ermittler Kontakt zu Jens Söring auf und baten ihn, seine Fingerabdrücke und Fußabdrücke bei der Polizei abzugeben. Als Reaktion hierauf floh Jens Söring ins Ausland, wohin Elizabeth Haysom ihm wenig später folgte (Elizabeth Haysom war zuvor der Bitte der Polizei ihre Abdrücke abzugeben nachgekommen).

Warum ist das relevant? Erinnern wir uns: Am Tatort wurde ein Turnschuhabdruck und der Abdruck eines blutigen Sockens gefunden. Warum flieht Jens Söring also genau zu dem Zeitpunkt, an dem er mit mutmaßlichen Beweisstücken konfrontiert wird? Seiner Aussage nach, war er nie am Tatort, er hätte also nichts zu befürchten gehabt.

Eine Flucht ins Ausland zieht aber noch weitere Dinge nach sich. Man steht ohne gesicherten Job und ohne Perspektive dar. Jens Söring, zum Zeitpunkt der Flucht 18 Jahre alt, ließ auch seine Eltern und sein schwer verdientes Stipendium einer Elite Universität zurück. Außerdem floh Jens mit einem Menschen, der seiner Aussage nach erst kürzlich seine Eltern abgeschlachtet hat. Schon damals muss ihm doch klar gewesen sein, dass es Elizabeth nicht alleine gewesen sein kann. Warum flieht Jens mit einer Doppelmörderin die ihn auch noch hintergangen hat?

Wie ist das alles zu erklären?